Meeresschutz

Heute füllt das Wissen über die Meere ganze Bibliotheken. Trotzdem hat der Mensch bisher nur einen kleinen Teil dessen erfasst, was die Weiten der Ozeane an Schätzen und Geheimnissen bergen. Nur eines ist klar: Die Ozeane bestimmen das Schicksal dieses Planeten.

Jedes Jahr werden auf unseren Meeren bis zu 39 Millionen Tonnen Beifang tot und ungenutzt über Bord geworfen (darunter 300’000 Wale und Delfine sowie über 340’000 Seehunde). Unter Beifang versteht man nicht geniessbare oder zu kleine Fische, aber auch Schildkröten, Haie, Seevögel, Robben, Wale und Delfine, welche sich alle neben dem gewünschten Fang ebenfalls in den Netzen verfangen und dabei qualvoll verenden.

Oft ist das Verhältnis zwischen dem erwünschten Fisch und dem Beifang geradezu absurd. So werden zum Beispiel für 1 Tonne Seezunge etwa 11 Tonnen Beifang getötet. Für 1 Tonne Garnelen sterben bis zu 14 Tonnen Beifang. Wir benötigen ein neues Bewusstsein für unsere Unterwasserwelt. Die Einstellung zum Konsum von bedrohten Arten wie Schwertfisch (Segelfisch), Thunfisch oder Garnelen sind nur ein Beispiel wie wir zum Schutz beitragen müssen.

Gemäss Yaqu Pacha und der World Association of Zoos and Aquariums werden unsere Meere bis zum Jahr 2048 dem kompletten Zusammenbruch nahe sein – verursacht durch Überfischung, getöteter Beifang und dem ins Meer geleiteten Plastik, Abfall und Chemikalien. Über drei Viertel der weltweiten Bestände an Fischen und Meeresfrüchten sind bereits vollständig überfischt und ausgebeutet.

Dies sind alles Informationen, die bereits vorliegen, aber immer wieder von Regierungen oder deren verantwortlichen Institutionen zurückgehalten oder für ihre eigenen Zwecke missbraucht werden.

Das Meer ist eines der empfindlichsten und mit Sicherheit eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde. Die Ozeane regulieren das Klima und produzieren den Sauerstoff für die Luft, welche wir atmen. Rund 70% des zum Leben benötigten Sauerstoffs werden von nur zwei in den Ozeanen lebenden Algenarten produziert. Wenn wir die Ozeane zerstören, zerstören wir auch das Leben auf dem Land. Aus dem Wasser kam und kommt das Leben, vom Wasser hängt alles ab.

Es gibt keine Spezies auf diesem Planeten die überlebt hätte, wenn sie die grundlegenden Gesetze der Ökologie ausser Acht gelassen hätte. Und wir brechen jetzt diese Gesetze jeden Tag auf unterschiedlichste Weise. Das kann unseren Untergang bedeuten und zwar in sehr kurzer Zeit, es sei denn wir lernen mit unserer Umwelt harmonisch umzugehen.

Es gibt keine Hoffung, dass die Masse der Menschen irgendwas unternimmt. Das hat sie nie getan und wird sie nie tun. Alle sozialen Veränderungen werden durch das Engagement einzelner Personen oder kleiner Gruppen herbeigeführt. Die Sklaverei wurde nicht von einer Regierung oder Institution beendet. Frauen erhielten nicht das Wahlrecht auf Initiative einer Regierung. Es sind immer einzelne Personen oder Gruppen die sich leidenschaftlich einer Sache entgegenstellen und so eine Veränderung bewirken.


Schau nicht weg – mach etwas!